Fledermauswanderung in Büchelberg

Trotz sommerlicher Hitze konnten Wolfram Blug und Andreas Reichling von der NVS-Ortsgruppe Wörth über 20 Gäste zur Fledermauswanderung in Büchelberg begrüßen. Besonders die zahlreichen Kinder waren auf die „Kobolde der Nacht“ gespannt.

Fledermausbotschafter Blug hatte schon mal zum ersten Kennenlernen „Herrn Landau“ in einer Kiste mitgebracht. Eine junge Zwergfledermaus, die von Familie Blug derzeit aufgepäppelt wird, mit Kompetenz und liebevoll, „jedes Tier hat einen Namen und erhält Streicheleinheiten“. Die Besucher waren fasziniert, mit welcher Geschwindigkeit dieses kleine Tier die Mehlwürmer verdrückte, die Wolfgang Blug „servierte“.

Die kleine Fledermaus frisst mit Begeisterung die Mehlwürmer, die ihr Wolfram Blug serviert.

Ein Glück, dass „Herr Landau“  mit bei der Tour war, denn ansonsten hatte der Fledermaus-Experte kein Glück, da in verschiedenen Kästen im Wald leider keine Bewohner zu finden waren. Natur lässt sich nicht planen, hat ihre eigenen Gesetze. Doch wie ganz besonders die Lebensumstände dieser Kobolde der Nacht sind, damit faszinierte immer wieder Wolfram Blugs Wissen. Das kleinste Exemplar wiegt zwei Gramm, das größte hat eine Spannweite von 1,70 Meter Breite (Kalong-Flughund).

Fledermäuse sind gesellig und leben meist friedlich in großen Gemeinschaften, und sie werden erst zur Nachtzeit aktiv, dann aber fressen sie pro Nacht etwa dreitausend Insekten. Über den Winter können sie ihren Stoffwechsel extrem drosseln, brauchen dann aber auch die Winterruhe. Leider gibt es immer weniger Quartiere, bedauerte Blug, der als aktiver Naturschützer für Naturflächen und –gärten plädiert und auch die Forstwirtschaft anmahnt, alte Bäume mit Höhlen nicht als Brennholz zu vermarkten sondern diese für Fledermäuse oder Vögel zu erhalten.

Weil man Fledermäuse nicht hört und meist auch nicht sieht, hatte Wolfram Blug seine Detektoren mitgebracht, die bei der späteren Ankunft am „Lettenloch“ regelmäßig „knatterten“. Das Lettenloch ist ein kleiner tiefer Tümpel im Wald, aus dem früher Ton für Ziegel abgebaut wurde, und der heute ganz der Natur gehört. Es gehörte etwas Geduld und Ruhe dazu, bis erstmals dieses schwache oder auch laute Knattern zu hören war. Diese Laute stoßen die Tiere aus, wenn sie auf Beutefang gehen, und wenn man sie hörte, sah man sie tatsächlich auch fleißig über die Köpfe flitzen.

Unterwegs schaute Wolfram Blug (leider vergeblich) in Fledermaus-Kästen nach, ob diese „spendierten Wohnplätze“ schon angenommen wurden.

Ein wenig abenteuerlich war dann zumindest für die Kinder die nächtliche Wanderung im düsteren Wald zurück zur Grillhütte. Aber alle Besucher waren von den „Kobolden der Nacht“ und dem umfangreichen Wissen von Wolfram Blug begeistert.