Vom Baum bis ins Glas …
Wie schon seit Jahren guter Brauch, hatte auch in diesem Jahr der Naturschutzverband Südpfalz, NVS Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim die Klingbachschule eingeladen, mit Schülerinnen und Schülern das Herstellen von Apfelsaft auf den Streuobstwiesen des NVS zu erleben.
Gerne wurde das Angebot wieder wahrgenommen. Am üblichen Wandertagstermin machten sich am Purzelmarktmontag 22 Zweitklässer auf den Weg in Richtung Mühlhoferwald, um dort den Herstellungsprozess vom Apfel am Baum bis zum Saft im Glas selbständig kennenzulernen. Kurt Koch vom NVS hatte dankenswerter Weise wieder keine Mühe gescheut und kam mit Mühle, Bütte und Presse beladen zum Ort des Geschehens. Mit großer Erwartungsfreude gingen die Kinder ans Werk. Vom Auswählen des Apfelbaumes „ der hat so schöne rote Äpfel“ konnten die Kinder die einzelnen Arbeitsschritt konkret erfahren. So füllten sie mit Feuereifer ihre mitgebrachten Eimer, schleppten sie bis zur Mühle und durften unter erheblichem Krafteinsatz das Mahlen der Äpfel übernehmen. Weil sich nicht alle Äpfel problemlos zermahlen ließen, lockte diese Beobachtung bei einem Kind die feinsinnig-gefühlvolle Bemerkung hervor: „Ich glaub, der Apfel will nicht sterben …“ Das Umfüllen der zermahlenen Äpfel in die Presse, das ebenfalls Kraft fordernde Abpressen und schließlich das Auffangen und Schmecken des selbst gepressten Saftes begeisterte die Kinder. Nicht zuletzt konnten sie bei einem kleinen Rundgang mit Herbert Bingemer auf der Steuobstwiese weitere Entdeckungen machen: Der Lebensturm mit der großen Hinweistafel motivierte die Kinder zu Fragen und sogar zum Erlesen schwieriger Namen… Beim Öffnen eines Nistkastens konnten sie nicht nur den Nestbau bewundern, man wurde auch auf die vielen Ohrenschlüpfer aufmerksam, die sich dort aufhielten. Eine besonders große Überraschung bot dann ein weiterer Nistkasten: Eine Fledermaus hatte ihn als Unterschlupf auserkoren … überraschende Äußerungen wie „… ich dachte, die Fledermäuse sind viel größer …“ zeigen, dass neben dem leckeren Apfelsaft auch weitere Naturbegegnungen geschaffen werden konnten, die die Kinder zu Fragen anregten und unbewusst für die Bedeutung solcher Biotope sensibilisierten. Ein herzliches Dankeschön an alle Ehrenamtlichen, die diese schöne Aktion wieder ermöglichten.