Pflege eines Lebensraums für Wildbienen an der Steilwand in Niederhorbach durch die Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim.

Die Ortgruppe Billigheim-Ingenheim im Naturschutzverband Südpfalz – NVS feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Wir engagieren uns vor allem in der praktischen Naturschutzarbeit vor Ort, in der Gemarkung Billigheim-Ingenheim und den umliegenden Gemeinden. Die Ortgruppe mit mittlerweile fast 350 Mitgliedern hat in dieser Zeit viele Naturschutzprojekte umgesetzt, einen Teil davon wollen wir im Jubiläumsjahr vorstellen.

Am letzten Wochenende haben sich zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim im NVS wieder einmal um den Erhalt eines einzigartigen Biotops gekümmert, der Lößsteilwand in Niederhorbach. Diese wurde von 20 Jahren unter der Federführung von Rolf Lambach von den Aktiven vor Ort angelegt, um Lebensraum für bedrohte Wildbienen zu schaffen. Viele der bei uns heimischen über 500 Wildbienenarten nisten im Boden oder in Lehmwänden. Leider sind in den vergangenen Jahren vieler dieser Lebensräume verloren gegangen, z. B. durch den Verlust von Hohlwegen in der Flurbereinigung.

Jedes Jahr im Winter wird die Steilwand vom Bewuchs befreit, um sie auch in Zukunft als Lebensraum zu erhalten. Auf einer Länge von ca. 80 Metern wurden von den freiwilligen Helfern Brombeerhecken und sonstige Pflanzen an der Wand entfernt. Durch die Ausrichtung der Wand nach Süden bietet sie vor allem den wärmeliebenden Insekten einen idealen Lebensraum. Der Erfolg diese Maßnahme wurde in den letzten Jahren überprüft von einem unabhängigen Gutachter überprüft. Konnten im ersten Jahr nach der Errichtung der Steilwand bereits ca. 80 verschiedene Arten Wildbienen und Wespen nachgewiesen werden, so hat sich die Anzahl seitdem ständig erhöht. Bei der letzten Überprüfung im Jahr 2021 wurden 125 verschiedene Arten gezählt, wovon 46 Arten auf der Roten Liste als bestandsbedroht aufgeführt sind.

Arbeiten an der Steilwand

Diese Entwicklung zeigt sehr deutlich den Erfolg dieses Biotops und die dauerhafte Pflege des Grundstücks. Die 18 anwesenden Helfern hatten am Rande des Einsatzes die Gelegenheit, sich die Ergebnisse direkt von dem für das Monitoring zuständigen Fachmann erklären zu lassen. Nach getaner Arbeit gab es bei einem kleinen Imbiss noch die Gelegenheit zum fachlichen Austausch.