In der Gemarkung Niederhorbach im Horbachtal wurde vor ca. 40 Jahren unter der Federführung des damaligen Vorsitzenden der NVS-Ortgruppe Niederhorbach, Rolf Lambach, die Anlage eines Vogelschutzgewässers beantragt und umgesetzt. In den folgenden Jahren wurde das Gebiet noch erweitert, so dass wir heute hier auf einer Fläche von mehreren tausend Quadratmetern ein für die Gegend einzigartiges Biotop vorfinden. Ziel des Projekts war es von Anfang an, durch die Anlage einer Wasserfläche mit möglichst naturnaher Gestaltung und Bepflanzung, ein Feuchtgebiet zu schaffen, das einer Vielzahl bedrohter Tiergesellschaften Lebensraum bietet. Wichtigster Aspekt dabei war die Anlage einer offenen Wasserfläche, da im gesamten Horbachtal keine vergleichbare Fläche vorhanden war. Durch anthropogene Maßnahmen wie intensive Landwirtschaft, Weinbau, Sandabbau, Mülldeponie und Straßenbau wurde das Landschaftsbild in diesem Bereich erheblich verändert und naturnahe Lebensräume zerstört. Das Feuchtgebiet sollte dazu beitragen, diese Schäden zu mildern und Ersatzlebensräume zu schaffen.
In den 40 Jahren seit Beginn der Planung hat sich dieses Biotop zu einem Paradies für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt. So konnten in den letzten Jahren von Mitgliedern des NVS selten Vogelarten wie Eisvogel, Pirol, Teichrohrsänger, Teichralle und Wasserralle beobachtet werden. Auch andere Tierarten, wie Amphibien, Schlangen und die Haselmaus haben diesen Lebensraum besiedelt. Um den Erfolg dieses Projektes auch zukünftig sicherstellen zu können, sind Pflegemaßnahmen an dem Biotop erforderlich.
Am letzten Samstag trafen sich 10 engagierte Mitglieder der NVS-Ortgruppe Billigheim-Ingenheim, um mit gezielten Maßnahmen den Charakter des Biotops zu erhalten. So wurden z. B. sie im Schilfbestand ausbreitenden Strauchweiden entfernt, einzelne Bereiche des Ufers am Teich freigestellt und stark wuchernde Brombeerhecken reduziert. Damit sollen die für die Bewohner wichtigen Lebensräume erhalten werden und eine vollständige Verbuschung des Gebiets verhindert werden.